Durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges wurde Hünfeld durch eine unmenschliche Grenze an den Rand der freien Welt gedrängt. Unmittelbarer als in vielen anderen Regionen Deutschlands erlebten die Menschen hier 1989 die Wiedersehensfreude.
Neueröffnung der Abteilung „Leben mit der Grenze“ am Sonntag, 29.11.2009
Das Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte hatte schon bei seiner räumlichen Erweiterung zur Museumsinsel im Jahr 2007 u.a. eine Grenzabteilung aufgebaut, die jedoch nur spärlich mit Exponaten versehen war.
Die Vorgängerorganisation der Bundespolizei am Standort Hünfeld, der BGS, besaß einen gut ausgestatteten „Grenzinformationsraum“.
Mit der veränderten Aufgabenstellung der neuen Organisation verlor dieser Raum an Bedeutung, sowohl dienstlich, als auch öffentlich.
So wurde mit dem Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte vereinbart, die Exponate und Dokumente zu übernehmen.
Dies war für das Museum ein Glücksfall.
Zahlreiche Utensilien von der ehemaligen DDR-Grenzanlage und Ausrüstungsgegenstände ost- und westdeutscher Grenztruppen sowie umfangreiches Bild- und Textmaterial gingen in den Besitz des Museums über.
So kann zum 20. Jahrestag der Grenzöffnung das Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte eine weitere Attraktion für seine Besucher bieten.
Feuer und Licht
Vom Kienspan zur Glühbirne
Feuer und Licht haben für die Entwicklung der menschlichen Kultur eine große Bedeutung. Wenn Sie die Abteilung "Feuer und Licht" betreten, können Sie nebenbei die Entwicklung der künstlichen Beleuchtung verfolgen. So zeigt das Museum die erste Turbine des Hünfelder Landes, die vor rund 100 Jahren die Haushalte mit der damals neuen Energieform Strom versorgte.
Der große Brand von Hünfeld
Früh am Morgen des 29.Oktober 1888 brach im Gasthaus "Krone" am Fuldaer Berg aus bis heute ungeklärten Gründen ein Brand aus. Da es damals häufiger brannte, maß man dem Feuer zunächst keine allzu goße Bedeutung zu. Aber ein aufkommender Wind, der zur Stadt hin wehte, fachte die Flammen an, und das Feuer erfasste fast die gesamte Stadt innerhalb der alten Stadtmauern.....
Die verheerenden Wirkungen des Feuers macht der große Brand von Hünfeld deutlich: Er legte 1888 zwei Drittel der Stadt in Schutt und Asche.
Feuerspritzen und Ausrüstungsgegenstände zeigen, mit welchen Mitteln die Brände bekämpft wurden.
Sakrale Kunst
Zeugen des christlichen Kulturerbes und der Frömmigkeit.
Altäre und Skulpturen, Kirchenbauten und Bildstäcke zeugen von der tiefen Verwurzelung der Region in christlicher Kultur. Unser Museum zeigt Ihnen wertvolle Exponate wie beispielsweise die Figur "Josef mit dem Kind" von Johann Josef Kessler oder das Gemälde "Pietà" von Tischbein dem Älteren.
Hünfelder Maler Ernst Bräuning
Das Museum zeigt eine Dauerausstellung des Hünfelder Malers Ernst Bräuning
„Maler aus Leidenschaft“
Schon als Kind hatte Ernst Bräuning den Wunsch, Maler zu werden. Mit zehn Jahren versucht er bereits mit Ölfarben zu malen. Vor dem 2. Weltkrieg machte er eine Lehre als Dekorationsmaler und studierte fünf Semester bei dem akademischen Maler Hugo Pfister. Die ersten überlieferten Bilder, gemalt im Stile alter Meister, zeugen von seiner außergewöhnlichen Begabung.
Vor- und Frühgeschichte
Das reiche Mädchen von Molzbach
Im Hünfelder Land gibt es zahlreiche Fundstätten aus der Stein- und Bronzezeit Ausgestellt werden z.B. Werkzeuge der Steinzeit, die teilweise über 1 Million Jahre alt sind sowie die Nachbildung eines der bedeutendsten bronzezeitlichen Funde: "Das reiche Mädchen von Molzbach". Ihr Grab wurde Anfang der dreißiger Jahre gefunden.
Die Kelten
Archäologische Funde und Reste von Wallanlagen auf zahlreichen Bergkuppen belegen, dass die Kelten auch in der Rhön zu Hause waren.
Im Sommer 2006 wurde bei Mackenzell (nahe Hünfeld) unsere "Außenstelle", ein Keltendorf mit zwei Bauten der alten Kelten, eingeweiht.
Im Museum zeigen wir Ihnen ausgewählte Funde dieser Zeit.
Johann Adam Förster
Wir informieren Sie über das Leben des Paulskirchenabgeordneten, Freiheitskämpfers und Hünfelder Bürgermeisters Johann-Adam Förster, einer der herausragenden Persönlichkeiten der deutschen Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche zur Zeit der Deutschen Revolution.
Gefecht bei Hünfeld 1866
Bayrische und preußische Truppen treffen aufeinander
Während des deutschen Bruderkrieges fand am 4.Juli 1866 im Quecksmoor bei Hünfeld ein Gefecht statt, in das bayrische und preußische Truppen verwickelt waren.
Ein Diorama veranschaulicht die Aufstellung der Soldaten bei Rasdorf und macht die strategische Positionierung der Truppen deutlich.
Erfahren Sie, wie die Preußen die Schlacht für sich entschieden - und welche Rolle unser Franz von Grafenstein in dieser spannenden Geschichte spielt, das verraten wir Ihnen dann auch...
Der Altkreis Hünfeld
Vom Kloster zum modernen Wirtschaftsstandort
Das Museum lädt zur Entdeckungsreise ein und zeigt wie aus der ehemaligen Klosterniederlassung und Ackerbürgestadt eine moderne, industrialisierte Kleinstadt wurde. Längst vergessenen Gerätschaften aus Haushalt, Landwirtschtschaft und Handwerk lassen die Mühsal des alltäglichen Lebens früherer Generationen erahnen.
Große Industriebetriebe siedelten sich an und schufen
für viele Menschen Arbeit.
Wie zum Beispiel die Firma Wella.
Ein Teil der historischen Geräte aus dem Friseurhandwerk ist im Museum zu sehen.
Leineweberei
Flachsverarbeitung in Hünfeld
Erinnerung an die Juden
Die Abteilung beschreibt das Leben der ehemaligen jüdischen Mitbürger der Stadt und des Altkreises Hünfeld. Ein besonderer Kontakt hat sich seit einem Treffen der ehemaligen
jüdischen Bewohner Hünfelds, die die Schrecken der NS-Gewaltherrschaft
überlebt hatten, ab 1988 entwickelt. Es folgten zahlreiche Besuche, die
Herausgabe eines Buches über die Lebensgeschichte der jüdischen Familien
Strauss und 2010 die Errichtung einer Abteilung im Konrad-Zuse-Museum
mit Stadt- und Kreisgeschichte sowie das Projekt „Stolpersteine", mit
dem an die Opfer der NS-Diktatur erinnert wird.
Die Eheleute Bernard und Rita Kohlmann haben eine Stiftung errichtet, um das Andenken der ehemaligen französischen Kriegsgefangenen und ihrer Geschichte in Hünfeld zu wahren.
Flüchtlinge und Vertriebene Neustadt a.d.T.
Regionalgeschichte im Spiegel europäischer Geschichte: sie stellt die Region als neue Heimat für viele tausend Vertriebene aus dem ehemaligen deutschen Ostgebieten vor.
Nach dem Zweiten Weltkrieg verdoppelte sich durch die Ankunft von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen innerhalb weniger Jahre die Einwohnerzahl von Hünfeld. Wir beleuchten nicht nur die Geschichte, sondern auch, welche Sorgen unsere Vorfahren mit sich trugen.
Hünfeld und die Amerikaner
Wie war es damals so, als die "Amis" noch bei Hünfeld stationiert waren?
Das Leben mit der Grenze
Durch die Folgen des Zweiten Weltkrieges und des Kalten Krieges wurde Hünfeld durch eine unmenschliche Grenze an den Rand der freien Welt gedrängt. Unmittelbarer als in vielen anderen Regionen Deutschlands erlebten die Menschen hier 1989 die Wiedersehensfreude.
Partner- und Patenschaften der Stadt Hünfeld
Vielfach ausgezeichnete Partner- und Patenschaften zeugen vom Engagement für die Aussöhnung in Europa.
Wir freuen uns sehr Ihnen unsere Städtepartnerschaften mit Landerneau (im französischen Département Finistère, seit dem 14. Juli 1968), Geisa (Thüringen, seit 1990), Prószków/Proskau (in der polnischen Woiwodschaft Oppeln, seit dem 4. Oktober 1997) und Steinberg (Vogtland, in Sachsen) vorzustellen.
Landerneau (Frankreich)
Prószków/Proskau (Polen)
Steinberg / Rothenkirchen (Vogtland)
Geisa (Thüringen)
Neustadt a.d.T. (Tschechien)
Natur- und Jagdkunde
Die Fauna des Hünfelder Landes
Jagd und Hege haben im Hünfelder Land mir seinem Reichtum an Fauna und Flora eine lange Tradition. Die Abteilung zeigt wildlebende Tiere in ihren natürlichen Lebensräumen. Standesgemäß werden Sie in beim Eintreten von einem Rothirsch begrüßt. Wir hoffen, dass diese Abteilung zu einem verantwortungsbewusste Umgang mit der Natur anregt.