Konrad Zuse

Konrad Zuse

Das Konrad-Zuse-Museum mit Stadt- und Kreisgeschichte widmet sich einer Person ganz besonders: dem Hünfelder Ehrenbürger und Computer-Erfinder Konrad Zuse. Doch wer war Konrad Zuse eigentlich? Und was genau hat er gemacht? Was war das für ein Mensch, der allein auf sich gestellt aus einer Vision heraus, eine Maschine schuf, die erst Jahre später ernsthafte Konkurrenz erhielt.

„Ich glaube, dass gerade Vielseitigkeit die Voraussetzung für aus dem Rahmen fallende Ideen ist. Eine solche Idee, ein „Seitensprung der Technik", wenn man so will, war letzten Endes auch der Computer."
(Konrad Zuse in „Der Computer - Mein Lebenswerk", S.19)

Geboren wurde Konrad Zuse am 22. Juni 1910 in Berlin. Nach seinem Diplomabschluss an der Technischen Hochschule Berlin im Jahre 1935 arbeitete er von 1936 bis 1938 an der Fertigstellung seiner ersten Rechenmaschine „Z1“. Nach Weiterentwicklung dieses Gerätes stellte Konrad Zuse am 12. Mai 1941 die erste voll funktionsfähige programmgesteuerte Rechenmaschine der Welt vor, die „Z3“. Mit dem Plankalkül schrieb er 1945 eine der ersten höheren Programmiersprachen und brachte mit der „Z22“ mit magnetischem Speicher wieder eine Neuerung auf den Markt.

Im Konrad-Zuse-Museum lernen Besucher ihn jedoch nicht nur als Technikgenie, sondern auch als Künstler kennen. Sein Oeuvre wird auf weit über 500 Ölgemälde geschätzt. Er fertigte Bleistift-, Kreide-, Wachskreidezeichnungen, Holz-, Linol- und Scherenschnitte an und arbeitete mit Mischtechniken, Aquarell- und Ölfarben. Seine Ausdrucksweise ist expressionistisch mit stark abstrahierten Formen. Seine Motive reichen von Landschaften, Gebäuden, moderner Architektur, technischen Dingen, Kraftfahrzeugen und Eisenbahnen, Industrieanlagen, Brücken bis hin zu wolkenkratzerartigen Bau- und Gerüstkonstruktionen. Besonders während und wegen seiner Arbeit an den Zuse-Maschinen musste er oftmals das Malen hintenanstellen, jedoch hatte er nach seinem Austritt aus der Zuse KG vermehrt Zeit, um seiner Leidenschaft zu folgen.

Von 1957 bis zu seinem Tod am 18. Dezember 1995 lebte der „Vater des Computers" in Hünfeld. An seinem 65. Geburtstag im Jahre 1975 wurde Konrad Zuse zum Ehrenbürger der Stadt Hünfeld ernannt, wodurch die Stadt auch Jahre später ihren Titel erlang.

 

Konrad Zuses Werke:

Im Museum ist eine der weltweit größten Sammlungen von Zuse-Geräten zu sehen. Angefangen mit dem Funktionsnachbau der „Z3“, wobei das Original der „Z3“ sowie der „Z1“ und „Z2“ im Zweiten Weltkrieg zerstört worden. Im Konrad-Zuse-Museum ist zudem eine „Z11“ aus dem Jahr 1955 zu sehen sowie eine „Z23“ (Baujahr 1961). Beide könnten ihre ursprünglichen Aufgaben noch ausführen. Auch ist der erste Großdrucker „Z64“, der Vorgänger der heutigen Plotter, zu sehen. So erweitert sich die Sammlung noch um die Rechner „Z22“, „Z25“, „Z31“ und „Z80“.

Videopräsentationen und die Ausstellung seiner vielfältigen internationalen Ehrungen runden den Besuch in der Abteilung „Konrad Zuse" ab.

Die Ausstellung im Konrad-Zuse-Museum zeigt den Besuchern das Leben und Schaffen dieses kreativen Geistes und faszinierenden Menschen: Lernen Sie Ihn kennen, den Erfinder, Ingenieur, Unternehmer, Visionär und Maler Konrad Zuse.

Video von Michael Holzheu über Konrad Zuses Computer